Brasserien in Paris
 
 
 
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Pariser Brasserien - Julien

 

 

 

 

 

Julien in Paris

 

Die Brasserie Julien ist eine Augenweide: Die Spiegel, die Farben, die Lichter, die Glasplatten, die extravaganten Simse, die mit Pflanzen­ und Tiermotiven und Frauengestalten verziert sind, und der Boden, der mit Fliesen ausgelegt ist, die Blumenteppiche symbolisieren, versetzen den Besucher in eine andere Zeit.

Diese verschwenderisch ausgestattete Brasserie scheint zum Vergnügen begüterter Gäste, die Luxus und feine Lebensart gewohnt sind, geschaffen worden zu sein. Und doch war die Brasserie Julien mehr als fünfzig Jahre lang ein volkstümliches Lokal.

 

Mitte des 19. Jahrhunderts wird Paris von der Industrialisierung erfasst, der Handel blüht. Die vermögenden Pariser wohnen nicht mehr in der Innenstadt, sondern in den Vororten. Aber auch jene müssen ernährt werden, die nicht die Mittel haben, die traditionellen Restaurants zu besuchen.

Der Metzger Pierre-Louis Duval richtet für die Arbeiter von »Les Halles« das erste »bouillon« ein, ein Lokal, wo man ein einfaches, aber nahrhaftes Essen serviert.

Camille und Edouard Chartier übernehmen diese Idee, statten aber die Lokale mit üppigem Dekor aus und handeln nach dem Motto: »Alles ist, schön, gut und nicht teuer.«

Monsieur Fournier, der Eigentümer des Gebäudes Nr.16, Rue du Faubourg Saint-Denis, beschließt zu Beginn des Jahrhunderts, das bescheidene Lokal umzugestalten. Er engagiert die besten Künstler, die den Auftrag erhalten, einen außergewöhnlichen Raumschmuck zu schaffen: Sie machen das Lokal zu einem Juwel des Jugendstils.

Das Restaurant wird unter dem Namen Gandon-Fournier geführt, aber schon bald von der Restaurantkette Calmels et Causse übernommen.

Angestellte, Studenten, Arbeiter und Künstler bleiben dem Julien über ein halbes Jahrhundert treu.

Bereits beim Betreten der Brasserie wird der Blick von der prachtvollen Theke aus kubanischem Mahagoni gefesselt, die abgerundet und mit schneckenförmigen Verzierungen und Arabesken ausgeschmückt ist.

Überzogen ist sie von einem Zinnbelag, der von Louis Majorelle entworfen unverarbeitet wurde, einern Ebenisten und Kunsthandwerker, der Mitglied der Schule von Nancy war.

Das große Deckenfenster mit den Pflanzenmotiven, ein Werk des Vaters von Bernard Buffet, verbreitet ein weiches, heiteres Licht. Wandleuchten aus Goldbronze, die an Tulpensträuße erinnern, bestrahlen die vier Jahreszeiten, die von Blumenmädchen dargestellt werden, deren Kleider mit Steinen und Perlen aus Buntglas verziert sind.

Diese Glasplatten stammen von Louis Trezel, der vorn Werk des tschechischen Malers Alfons Mucha inspiriert wurde.

An der hinteren Wand entdeckt man zwei wundervolle Tafeln von A. Segaud, die einen Spiegel einrahmen, auf dem Pfauen vor einem Untergrund aus Mond, Sternen und weißen Blumen die Ewigkeit und das Paradies symbolisieren.

Die Brasserie Julien wurde 1975 von J.-P. Bucher erworben und liebevoll renoviert.

 

Julien

16, rue du Faubourg Saint-Denis
75010 Paris

Métro: Strasbourg Saint-Denis (4)
Tél: 33.(0)1.47.70.12.06
Fax: 33.(0)1.42.47.00.65
Contact: Mr Lionel Guglieri

www.julienparis.com/