Brasserien in Paris
 
 
 
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Pariser Brasserien - Chez Jenny

 

 

 

 

 

Chez Jenny in Paris

 

Chez Jenny ist die größte und typischste elsässische Brasserie in Paris und zeugt von der tiefen geistigen Verbundenheit mit dem Elsaß.

Das Gebäude, in dem sich die Brasserie befindet, soll 1660 auf Pfählen erbaut worden sein, aber die eigentliche Geschichte des Lokals beginnt erst 1930.

Bei der großen Weltausstellung verkauft der Elsässer Robert Jenny, der seine Heimatstadt Straßburg verlassen hat, an einem Kiosk Würstchen, Sauerkraut und Bier.

Sein kleines Geschäft blüht, warum also sollte er nicht in Paris bleiben?

Er findet das, was er sucht, im Haus Nr. 39 des Boulevard du Temple, nicht weit entfernt vom Ostbahnhof, ganz in der Nähe der Place de la Bastille.

Auf diesem Boulevard ging es immer hoch her. Im 19. Jahrhundert war er aufgrund zahlreicher, oft blutig ausgehender Melodramen in »Boulevard du Crime« umgetauft worden. Hier findet man dicht gedrängt Theater, Kinos, Ballsäle, Cafes und Restaurants. Robert Jenny hat die Idee, in diesem geschichtsträchtigen Viertel seine Brasserie zu einem unverwechselbaren Markenzeichen zu machen.

Zwischen 1906 und 1930 beherbergte das Gebäude ein belgisches und ein russisches Lokal sowie den Bal Victor. Der Elsässer gibt der Brasserie, die 1932 eröffnet wird, den Namen »Chez Jenny«. Robert Jenny möchte sein Restaurant zu einem Tempel der elsässischen Gastronomie ausbauen, in der Tradition der schönen Pariser Brasserien.

Seine drei Nachfolger führen die Brasserie ganz in seinem Sinne. Jean-Baptiste Fleck aus Colmar, Präsident des elsässischen Hotelier-Verbandes, erweitert das Restaurant, aus dem er »die Drehscheibe der Elsässer in Paris« macht.

1939 übernimmt Charles Bayer aus Guebwiller die Brasserie. Er verschönert sie und verleiht ihr ihr heutiges Aussehen. Als anerkannter Weinexperte legt er einen ausgezeichneten Keller an, dessen Weinbestände er 1940 an sein Personal verschenkt, als sich deutsche Truppen Paris nähern.

1980 übernehmen Miroslav und Colette Siljegovig die Brasserie. Sie bewahren die Tradition, aber sie unterteilen die Fläche von 2.000 Quadratmetern in viele Salons und Säle und bauen eine großflächige Terrasse.

Aufgrund der großartigen Innenausstattung, die sich an die großen elsässischen Brasserien anlehnt, wirkt Chez Jenny wie ein elsässisches Kunstmuseum. Die Salons wurden vom elsässischen Künstler Charles Spindler ausgeschmückt, der als einer der ersten Einlegearbeiten bei seinen Bildern verwendete.

Die Kombination aus teuren Hölzern aus Burma, Marokko, Kanada und Indonesien ermöglicht die Harmonie seltener Nuancen.

Seit mehr als zwanzig Jahren hält nun der Elsässer Bernard Adolph zusammen mit einem Geschäftsführer die elsässische Tradition aufrecht und versteht es, die Menschen in seine Brasserie zu locken - jedes Jahr kehren hier Tausende von Gästen ein.

Als »Sauerkrauttempel« - jährlich werden 80 Tonnen Sauerkraut und zwanzig Tonnen Schweinshaxen verzehrt - hat diese Brasserie ihren Ruf durch die gute Qualität dieses typischen Gerichts und durch zahlreiche elsässische Fleisch- und Wurstwaren begründet, die in den großen Küchen der Brasserie verarbeitet werden.

Die übrigen Spezialitäten, die die elsässische Gastronomie berühmt machten, sind bei den Gästen von Chez Jenny sehr begehrt. Sie kommen, um die fröhliche elsässische Atmosphäre und die Köstlichkeiten dieser Regionalküche zu genießen.

Im Chez Jenny wurden Generationen von Schriftstellern, Chansonniers, Schauspielern - wie Francis Carco, Audiberti, Andre Luguet und Jean Tissier - bewirtet. Auch Maurice Chevalier aß hier zu Abend, bevor er im nahe gelegenen Alhambra auftrat, ebenso Michel Simon, ein alter Freund der Brasserie.

Heute mischen sich hier Menschen aller Berufe und Milieus, Bürger, Kaufleute, Direktoren und Großhändler von Firmen und Touristen, und sie alle fühlen sich wohl in der lockeren Atmosphäre.

Die Stammgäste der Theatercafes und der Theater sowie berühmte Schauspieler und Künstler von Paris tummeln sich abends hier: Sylvie Joly, Samy Frey, Jane Birkin, Beruadette Lafont, Bachelet, Richard Bohringer und viele andere...

Am Sonntag gehört die Brasserie den Familien: Die Kinder schleppen ihre Eltern zum Mittag- oder Abendessen hierher. Und diese jungen und impulsiven Gäste genießen das seltene Vergnügen, nach Herzenslust zu reden und zu lachen, ohne von den Eltern oder dem Personal gerügt zu werden.

 

Chez Jenny

39, boulevard du Temple
75003 - Paris

Arrondissement 03

Phone: (+33) 01 44 54 39 00
Fax: (+33) 01 44 54 39 09