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Versailles - Die Oper

 

 

 

 

 

Die Oper - Opéra royal -

 

Erst bei der Hochzeit des Thronfolgers mit Marie­Antoinette im Jahr 1770 erhielt Versailles einen Theatersaal.

Der ovale Raum bietet mehr als 700 Zuschauern zwischen Orchestergraben und Kolonnaden Platz. Gabriel, der Innenarchitekt, stattete den Saal mit einem raffinierten Mechanismus aus, mit dessen Hilfe Bühne und Zuschauerraum in einen Ball- und Bankettsaal verwandelt werden konnten.

So wurde am 16. Mai anlässlich der Hochzeit Louis XVI. der Fußboden von Parkett und Graben angehoben, um die königliche Tafel darauf zu plazieren.

Die 1770 fertiggestellte Oper wurde mit außergewöhnlichen technischen Neuheiten von dem Ingenieur Arnoult ausgestattet. Für große Empfänge und Feste konnten der Zuschauerraum und die Balkonloge bis auf die Ebene der Bühne angehoben bzw. abgesenkt werden. Dadurch wurde die Aufnahmekapazität von 700 Personen fast verdoppelt.

Unter der Halbkuppel in der Mitte des ersten Balkons, befand sich die durch ein Gitter verschließbare Königsloge . Die architektonische Gestaltung des Innenraums wird durch höher gelegene, ebenfalls verschließbare Logen abgerundet. Die an den Balkonen angebrachten Flachreliefs von Pajou stellen die Götter des Olymps (im ersten Rang) sowie Kinder und die Tierkreiszeichen (im zweiten Rang) dar.

Die ursprünglich nur für den königlichen Hof bestimmte Oper war auch Schauplatz prunkvoller Empfänge , wie 1784 für den König von Schweden, 1777 und 1781 für Kaiser Joseph II. und 1855 für Königin Viktoria von England. Von 1871 bis 1875 hielt die Nationalversammlung hier ihre Sitzungen ab.

Der am 30. Januar 1875 hier verabschiedete Wallonsche Verfassungskompromiss bildete die Grundlage für die Dritte Republik. Kurz vor dem Empfang der englischen Königin Elisabeth II. im Jahre 1957 waren die letzten Renovierungsarbeiten abgeschlossen.