Versailles - Die königlichen Gemächer
Die königlichen Gemächer
Die Raumaufteilung folgte einer strengen Hierarchie. Die Prinzen und hohen Adligen bewohnten Nord- und Südflügel zur Parkseite hin, während die weniger ranghohen Höflinge an der Stadtseite untergebracht waren.
Die königlichen Wohnräume nahmen den ersten Stock des Hauptgebäudes ein, die Prunkgemächer des Königs den nördlichen, die der Königin den südlichen Teil.
Man erreichte die Räume über Marmortreppen.
Die Ausstattung der Prunkgemächer
Unter der Leitung von Charles Le Brun übernahmen ganz unterschiedliche Künstler die Ausstattung der Prunkgemächer im italienischen Stil.
Die Deckenmalereien zeigen antike Götter und Helden, die Wände sind mit Marmor und Goldbrokat verkleidet.
Sowohl die sich um die Sonne drehenden Planeten als auch die dargestellten Sagengestalten sind Allegorien der königlichen Tugenden.
1682, als der König den Hof endgültig nach Versailles verlegte, musste er die nun offiziellen Zeremonien vorbehaltenen Prunkgemächer verlassen und bezog die Privatsuite - symbolträchtig im Herzen des Schlosses gelegen.
Der Herrscher mag zwar bequemer gelebt haben als sein Hof, musste sich den unerbittlichen offiziellen Protokoll jedoch ebenfalls unterwerfen.
Die Spiegel, die hellen Decken und die in Weiß und Gold gehaltenen geschnitzten Holzvertäfelungen scheinen Licht und Wärme zu speichern.
Die Umbaumaßnahmen Gabriels
Unter Louis XV. gelangte dieser gefällige Stil zu absoluter Vollendung. Zwei Meister ihres Fachs, die Brüder Jacques und (vor allem) Jacques Auge Gabriel, statteten das Gemach der Königin (1730) und das Kabinett des Staatsrates (1755) sowie die Privaträume aus.
Jacques-Ange ließ in den privaten Gemächern prachtvolle Vertäfelungen anbringen, die mit geschnitzten und vergoldeten Verzierungen versehen oder mit einem speziellen Lack überzogen waren, der den durchscheinenden Effekt von Porzellan besaß.
1774 schuf Gabriel als letztes Meisterwerk die Bibliothek Louis' XVI. als Zuflucht des Herrschers, der ein Büchernarr und begeisterter Amateur Geograph war.
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