Prominente in Paris - Arthur Adamov

Arthur Adamov

23. 8. 1908 Kislowodsk (Kaukasus) - 15. 3. 1970 Paris

Arthur Adamov  stammte aus einer vermögender armenischen Familie, die 1914 auf einer Deutschlandreise vom Krieg überrascht wurde und in die Schweiz flüchtete.

Nach dem Schulbesuch in Genf und in Mainz, lebte er ab 1924 in Paris, unterhielt Beziehungen zu den Surrealisten und wurde 1941 von der Vichy-Regierung für kurze Zeit interniert.

Arthur Adamov ist neben T. Ionesco und T. Beckett Mitbegründer des Absurden Theaters: L'invasion (1950), La grande et la petite man(euvre (1950, dt. Der große Appell, 1952), La parodie (dt. Das Rendezvous, 1958), Le professeur Taranne (1953, dt. Professor Taranne, 1959), Tous contre tous (1953, dt. Alle gegen alle, 1959).

Arthur Adamovs Protagonisten sind hilflos und vereinsamt Mächten ausgeliefert, die sie in groteske Situationen verstricken und ihre Suche nach einem Lebenssinn scheitern lassen. Mit Le ping-pong (1955, dt. Ping-Pong, 1959) und Paolo Paoli (1957, dt. 1959) ,wandte sich Arthur Adamov, Anregungen Gogols, Tschechows und Brechts verarbeitend, einem sozial und politisch engagierten Theater zu, in Le printemps 71 (1961, dt. Frühling 71, 1962) gestaltete Arthur Adamov den Aufstand der Pariser Commune.

Später setzte sich Arthur Adamov, oft mit Mitteln allegorischer Verkleidung und karikierender Überhöhung, mit der Praxis US-amerikanischer Klassenjustiz, Lebensweise und Ideologien antikommunistischen Repression und Propaganda auseinander: La politique des restes (U. 1967, dt. Die Politik der Reste, 1968), Off limits (1969, Kein Zutritt) u. a.

Arthur Adamov adaptierte für die französische Bühne zahlreiche Werke der Weltliteratur, u. a. Dantons Tod (1948) von Büchner und Der zerbrochene Krug von Kleist (1954).

Arthur Adamov war unheilbar krank und beging 1970 in Paris Selbstmord.