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Prominente in Paris - Andre Breton

 

 

 

 

       
       
    Andre Breton  18.12. 1896 Paris - 28.9. 1966 Paris

Andre Breton war Lyriker, Essayist und Kritiker, aber auch Maler und Dramatiker.

Mit Aragon und Soupault gründete und organisierte er ab 1919 die surrealistische Bewegung, deren wichtigster Anreger und Theoretiker er war.

Andre Breton

Erste vom Dadaismus geprägte Gedichte (Mont de piete, 1919, Pfandhaus; Clair de terre, 1923, Erdenschein) zeichnen sich durch nüchterne Sachlichkeit aus und überschreiten die Grenze zwischen Poesie und Alltäglichkeit durch die bewußte Verwendung und Umfunktionierung von vorfabriziertem Sprachmaterial.

In der frühen experimentellen Traumperiode entwickelt Andre Breton eine Theorie der poetischen Inspiration, die davon ausgeht, daß die spontane sprachliche Transkription von Träumen die vom Bewußtsein verdrängten Zonen authentische Erfahrung ans Licht bringt.

Die Methode der Transkription nannte er „ecriture automatique" (automat. Schreibweise).

1928 erschien der Anti-Roman Nadja (dt. 1960, ), der radikal mit der Erzählweise des naturalistischen und psychologischen Romans bricht. Andre Breton verwendete darin erstmalig Fotos als phantasievolle Störfaktoren einer linearen Lektüreweise.

Andre Breton

Die surrealistischen Bewegung, der Andre Breton 1924 ihr Gründungsmanifest schrieb, profilierte er in den 20er und 30er Jahren nicht nur als unermüdlichen Organisator von Zeitschriften, Demonstrationen, Ausstellungen; sondern auch durch beispielgebende theoretische Schriften.

Die literatur- und kunstkrit. (immer auch polit.) Essays Les Pas peraus (1924, Verlorene Schritte), Point du jour (1934, Tagespunkt) und La cle des champs (1953, dt. Das Weite suchen, 1981) sind Mosaiksteine einer surrealistischen Kulturgeschichte.

Seine Philosophischen Aufsätze und Essays, vor allem Les vases communicants (1932, dt. Die kommunizierenden Röhren, 1973). Position politique du surrealisme (1935), Situation du surrealisme entre les deux guerres (1942, Der Surrealismus zwischen den Kriegen), dokumentieren Andre Breton's Auseinandersetzung mit dem Marxismus, mit Freud und die Suche nach einem anthropologischen Materialismus in der Tradition Fouriers.

Diesem hat Andre Breton einen poetischen Text gewidmet (Ode a Charles Fourier, 1945, dt. 1982), der im Lichte der Erfahrungen des zweiten Weltkrieges die Vision einer neuen Humanität auf sozialistischer Grundlage beschreibt.

Andre Breton

Für Andre Breton war Poesie immer eine Lebensform: „Man muß die Poesie praktizieren!" Ihre Grundthemen variieren einen radikalen Freiheitsbegriff und eine ideale Auffassung der Liebe: L'Immaculee conception (1930, zus. mit Eluard, dt. Die unbefleckte Empfängnis, 1974), L'Amour fou (1937, dt. von Paul Celan 1970).

1941 ging Andre Breton in die USA, wo er als Sprecher bei der „Stimme Amerikas" arbeitete; gründete in New York die kurzlebige surrealistische Zeitschrift „VVV".

1945 hielt er auf Haiti Vorträge, die den Aufstand gegen das Regime des Präsidenten Lescot mit auslösten.

Er kehrte 1946 nach Frankreich zurück und bemühte sich bis zu seinem Tode als scharfer Gegner des Existentialismus (Sartre), den Surrealismus zu neuem Leben zu erwecken.