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Prominente in Paris Prominente in Paris - Alejo Carpentier

 

 

 

 

       
       
  Prominente in Paris   Alejo Carpentier
       
      26.12. 1904 Havanna - 24.4. 1980 Paris:
       
       

 

Der Vater von Alejo Carpentier war französischer Architekt, die Mutter eine russische Pianistin.

Alejo Carpentier

Der Junge erhielt im Elternhaus umfangreiche künstlerische und literarische Bildung.

Er brach ein Architekturstudium ab, wurde Journalist; wegen politischen Engagements wurde er 1927 unter der Diktatur Machados eingekerkert und ging 1928 nach Paris.

Kaum angekommen hatte dort engen Kontakt zu den Vertretern des Surrealismus und studierte intensiv Geschichte und Kultur Lateinamerikas.

1939 bis 45 lebte er wieder in Kuba, von 1945 bis zum Sieg der Kubanischen Revolution in Venezuela.

1962 bis 67 war er Exekutivdirektor des kubanischen Nationalverlages, nach 1974 Kulturattache Kubas in Paris.

Mit dem „amerikanischen Zyklus wurde Alejo Carpentier zu einem der Begründer des modernen lateinamerikanischen Romans: In EI reino de este mundo (1949, dt. Das Reich von dieser Welt, 1969) verarbeitete der Romancier Stoffquellen der haitianischen Unabhängigkeitsrevolution unter menschheitsgeschichtlicher Fragestellung anhand des Reifeprozesses des Sklaven Ti Noel.

Im Vorwort begründete er sein Konzept des „wunderbar Wirklichen". Weitreichende Ausprägung erhielt dieses ästhet. Credo in EI siglo de las luces (R., 1962, dt. Explosion in der Kathedrale, 1966), wo Alejo Carpentier die Auswirkungen der französischen Revolution von 1789 ins Bild setzte.

Gegenüber der historisch authentischen Figur Victor (verkörpernd den Doppelcharakter von Citoyen und Bourgeois) wachsen die fiktiven Gestalten Sofia und Esteban über die Ideale der bürgerlichen Revolution hinaus und verbünden sich mit dem 1808 gegen die napoleonische Okkupation rebellierenden spanischem Volk.

Das Verhältnis von Individuum und Geschichte faßte Alejo Carpentier über die Dialektik von individueller Tragik und histor. Optimismus. Auch in Los pasos perdidos (R., 1953, dt. Die Flucht nach Manoa, 1979) und EI acoso (R., 1956, dt. Hetzjagd, 1966, RUB 316) gelangte er noch vor der kubanischen Revolution literarisch zur Aussage, daß Selbstverwirklichung nicht außerhalb des historischen Prozesses erreichbar sei.

Wesentlich arbeitete der Romancier dabei an der Erneuerung der Sprache, indem er Elemente des in Kuba gesprochenen Spanisch mit Formen des klassischen Literaturspanisch (Cervanies, Lope de Vega, Calderön) verband.

Die nach 1974 veröffentlichten Werke stehen hinsichtlich erzähler. Totalität, philosophischen Anspruchs und sprachlicher Synthetik in der Tradition des „amerikanischen Zyklus".

Die für Alejo Carpentier Wegweisende Frage nach der Behauptung und Entfaltung schhöpferischer Subjektivität in der geschichtlichen Entwicklung führt in diesem Werk unmittelbar zur sozialistischen Gesellschaft.