Notre Dame
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Historie von Notre Dame

 

 

 

 

Eindrucksvolles Zeugnis der französischen Kathedralbaukunst und Musterbeispiel gotischer Stilentwicklung.

Das 800-jährige Monument nimmt einen einzigartigen Platz im Pariser Stadtbild ein.

Seit Urzeiten wurde an dieser Stelle gebetet. Schon die gallo-römische Siedlung besaß hier ein Heiligtum.

Im 6. Jh. errichtete man eine erste christliche Kirche, deren Nachfolgebau noch während der Entstehungszeit von Notre-Dame bestand. Bischof Maurice de Sully rief Mitte des 12. Jh. Stadt und Umland, König und Volk auf, alle Kräfte zu vereinen, um ein neues, großes Gotteshaus zu bauen, das dem mächtigen Pariser Bistum, Mittelpunkt des französischen Kronlandes, angemessen war.

1163 wurde der Grundstein gelegt.

Fast eineinhalb Jahrhunderte lang war der Bau von Notre-Darne ein großes Experimentierfeld zur Ausarbeitung des gotischen Formenvokabulars.

Von Anfang an entschied man sich für diesen neuen Stil, der zwanzig Jahre zuvor in Saint-Denis erstmals systematisch angewandt worden war.

1182 war der Chor vollendet, um 1200 das Langhaus.

Das ursprüngliche Projekt wurde im Verlauf des 13. Jh. unter der Leitung von Jean de Chelles und Pierre de Montreuil wesentlich verändert; die Fenster wurden dabei nach dem Vorbild der gleichzeitig entstehenden Kathedrale von Chartres vergrößert, um mehr Licht in das Kirchenschiff dringen zu lassen.

Ab 1225 fügte man die Kapellen zwischen den Strebepfeilern hinzu.

Schließlich wurde auch der Chor dem emporstrebenden Charakter der Hochgotik angeglichen, dabei entstanden die statisch kühnen, eleganten Strebebogen.

Um 1340 war Notre-Darne vollendet.

Ihr heutiges Aussehen verdankt die Kirche im Wesent­lichen den Restaurierungsarbeiten, die Viollet-le-Duc zwischen 1845 und 1864 vornahm.

Mit der meisterhaft ausgewogenen Westfassade begann man um 1200.

Am Annenportal (rechts) wurden Skulpturen aus der Zeit um 1170 wieder verwendet. Die strenge Darstellung der thronenden Muttergottes folgt alten byzantinischen Vorbildern.

Die Figuren des Marienportals (links) haben dagegen einen milden, poetischen Charakter (1210-20).

Am Tympanon die Marienkrönung, darunter die bewundernswert sanfte Grablegung Mariens.

An den Türpfosten Darstellungen des Kalenders und des Tierkreises.

Das Mittelportal mit dem Jüngsten Gericht wurde leider stark renoviert, die schöne Figur des Weltenrichters im Tympanon ist jedoch noch original.

Im oberen Türsturz werden die Auserwählten von den Verdammten getrennt, die Seitenpfosten zeigen die Parabel von den klugen und törichten Jungfrauen.

Über den Portalen setzt die Königsgalerie einen ersten horizontalen Akzent. Die während der Revolution zerstörten Königsfiguren wurden von Viollet-le­ Duc ersetzt.

1977 fand man wie durch ein Wunder 21 der originalen Königshäupter wieder. Sie befinden sich heute im Musee National du Moyen Age.

Die Fensterrose war die größte, die man Anfang des 13. Jh. zu bauen wagte (Durchmesser: 9,60 m). Darüber stellt eine feingliedrige Arkade die Verbindung zwischen den beiden Türmen her.

Die berühmten Wasserspeier, Dämonen und sonderbaren Vögel sind der neugotischen Fantasie Viollet-le-Ducs entsprungen.

Auf die Ausführung der Spitztürme verzichtete man schließlich, was dem harmonischen Gesamteindruck aber keinen Abbruch tut.

Der Aufstieg zur Plattform des Südturms lohnt sich sehr. Man kann das mächtige Strebewerk der Kirche von oben bewundern und hat zudem einen herrlichen Blick auf die Stadt.

Die nördliche Querhausfassade (1250-60) von Jean de Chelles zeigt die verfeinerte Struktur, die die hochgotische Baukunst in dieser Zeit annimmt.

Steile Giebel, schmale Fialen, Maßwerk und eine große Fensterrose scheinen die Geschlossenheit der Wand aufzulösen. Am Türpfeiler des Portals eine edle Madonnenfigur, ein Meisterwerk der hochgotischen Plastik.

Der Innenraum, in dem an hohen Festtagen bis zu 9.000 Personen Platz finden, vermittelt einen großartigen, feierlichen Eindruck - vor allem dann, wenn man ihn außerhalb der üblichen touristischen Besuchszeiten besichtigt.

Sein Aufbau macht deutlich, dass Notre-Dme ein Werk des Übergangs ist, das stilgeschichtlich zwischen den >primitiven< Kathedralen (Laon, Noyon) und den ersten >klassischen< Kathedralen (Chartres, Reims, Amiens) steht.

Das sechsteilige Gewölbe und die klar strukturierte Hochwand ruhen auf noch nicht in diese Struktur einbezogenen, massiven Säulen. Die typisch frühgotische, von Saint­Denis übernommene Empore setzt dem Bestreben der Hochgotik Grenzen, den Raum durch große Fenster möglichst hell zu gestalten.

Das Joch vor dem Querhaus, von Viollet-le-Duc wieder hergestellt, zeigt den ursprünglichen Aufbau der Hochwand, wie er von 1225 bis 1235 bestanden hat.

Leider hat Notre-Dame den größten Teil seines gotischen Fensterschmucks verloren. Nur die schönen Fensterrosen des Querhauses (Durchmesser: 13 m) stammen aus der Erbauungszeit. Die ältere nördliche ist fast im Originalzustand erhalten (um 1255). Die modernen Fenster wurden nach mittelalterlicher Technik gefertigt.

In den Kapellen befinden sich noch einige der großen Gemälde, die die Goldschmiedezunft an jedem 1. Mai im 17. Jh. der Kathedrale stiftete, darunter Werke von Le Erun und Le Sueur.

 

Von den Chorschranken (1300-51) sind nur noch Teile erhalten. Ihre Reliefs stellen in einer erzählerischen, höfischen Art das Leben Jesu (Nordseite) und die Erscheinungen des Auferstandenen (Südseite) dar.

Am Vierungspfeiler des rechten Choreingangs die graziöse Madonnenstatue, Notre Dame de Paris genannt (um 1330).

Im Chor selbst bilden die an sich sehr schönen Altarfiguren aus dem 18. Jh. einen starken Kontrast zu ihrer mittelalterlichen Umgebung.

Nach 23 Jahren kinderloser Ehe stellte Ludwig XIII. sein Land unter die Schutzherrschaft der Jungfrau Maria und versprach, Notre-Dame einen neuen Hochaltar zu stiften, wenn ihm ein Sohn geboren werde.

Der lang ersehnte Thronfolger Ludwig XIV. löste das Gelübde später ein.

Das fein geschnitzte Chorgestühl, eine Pieta von Nicolas Coustou und die bewegenden Statuen der beiden Könige sind erhalten geblieben.