Hotel de Soubise
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Hotel de Soubise

 

 

 

 

Ein vornehmes Stadtpalais aus der Zeit Ludwigs XIV. mit einem Rokokokleinod von höchster Raffinesse im Inneren: dem Salon ovale von Germain Boffrand.

Das angegliederte Museum zeigt Schriftdokumente der französischen Geschichte von den Merowingern bis zum Zweiten Weltkrieg.

Ein großer, kolonnadengesäumter Ehrenhof öffnet sich vor dem Palais. Mit seinem monumentalen Portikus und dem allegorischen Skulpturendekor ist es von wahrhaft fürstlicher Allüre.

Fürstlich war auch die Belohnung, die Ludwig XIV. dem Prinzen Soubise zukommen ließ, der gerne dulden wollte, dass seine Gattin sich dem König großzügig zeigte. Bevor Pierre Alexis Delamair 1705-09 dieses klassische Palais errichtete, stand hier das mittelalterliche Landschloss von Olivier de Clisson.

Der Torbau dieses Gebäudes (um 1380) ist an der Rue des Archives erhalten. 1553 ging das Schloss in den Besitz der mächtigen Guise über. Während der Religionskriege war es das Hauptquartier der katholischen Liga, in deren großem Wachsaal sich heute das Geschichtsmuseum befindet.

Auf Delamair folgte nach dem Tod der Prinzessin Soubise der Architekt Germain Boffrand, der das Innere des Palais für den Prinzen Hercule-Meriadec und seine junge Frau neu gestaltete. Unter Boffrands Leitung waren bis 1745 ohne Unterlass die größten Künstler und Dekorateure der Zeit mit der Ausgestaltung des Palais beschäftigt, darunter die Maler Natoire, Boucher, van Loo, Restout und die Bildhauer Adam und J.-B. Lemoyne.

Während der Prinz für seine Räume im Erdgeschoss Wandvertäfelungen in zurückhaltenden Farbnuancen und Reliefs in mattem Weiß, als Bildthemen Allegorien der Wissenschaften und der Künste wählte, wurden für die Prinzessin im Obergeschoss die identisch angelegten Räume mit einem kapriziösen, jugendlichen Dekor und amouröser Thematik ausgeschmückt.

Im Schlafzimmer der Prinzessin sind in vergoldeten Medaillons, in Stuck und Gemälden die Liebesabenteuer antiker Götter dargestellt. Die Enfilade der Räume endet im Salon Ovale, der fantasievollsten dieser Raumschöpfungen.

Er wirkt wie ein luftiges Laubengebilde, dessen Wände mit ihren zart geschnitzten Boiserien und großen Spiegeln sich geradezu aufzulösen scheinen. Geschwungene Rahmen bilden einen Kranz und fassen Darstellungen der Fabeln von Amor und Psyche ein, die von Charles Natoire gemalt wurden. Darüber spannt sich eine von goldenen Stuckmotiven überzogene, anmutig blaue Himmelsdecke.

Im Musee de I'Histoire de France, das man zuvor betritt, sind Zeugnisse aus dreizehn Jahrhunderten französischer Geschichte zu sehen, von einem zerschlissenen Papyrustext aus dem Jahr 629, der die Unterschrift König Dagoberts trägt, bis zu einem Bericht von Jean Moulin, einer Zentralfigur der Resistance.

Entscheidende Daten der Geschichte markieren ein Dokument zum Westfälischen Frieden, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete, und das Edikt von Nantes, das 1598 den Hugenotten ein Existenzrecht zuerkannte, allerdings 1685 wieder aufgehoben wurde.

Daneben sieht man handschriftliche Dokumente wie die Briefe der Jungfrau von Orleans sowie die Testamente von Ludwig XIV. und Napoleon.

Nicht weniger bewegend ist ein Gedicht von Louise Michel für einen zum Tode verurteilten Kommunarden und ein Requisitionszettel für eines der 700 Taxis, die am 7. Sept. 1914 dazu abgestellt wurden, Truppen zur Marneschlacht zu bringen.

Alle Ausstellungsstücke gehören zum immensen Fundus der Archives Nationales, die seit dem 19. Jh. im Hotel de Soubise, in weiteren Hotels Particuliers der Rue des Francs-Bourgeois und im Hotel de Rohan untergebracht sind.

Seit 1988 verfügen die Historiker außerdem über ein modernes Forschungszentrum (CARAN) in der Rue des Quatre-Fils Nr. 13, das auch architektonisch ausgesprochen interessant ist.

 

60, rue des Francs-Bourgeois,

3. Arrondissement,

Metro: Hotel-de-Ville