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Butte Montmartre
Sagenumwobener Hügel mit vielen Gesichtern.
Der „Berg der Märtyrer", wo der hl. Dionysius laut Überlieferung sein Martyrium erlitt, ist ein malerisches Viertel, dem es gelungen ist, seine dörfliche Atmosphäre bis heute zu bewahren, auch wenn der Touristenstrom droht, sie zu zerstören.
Von hier ging der Aufstand der Pariser Kommune aus.
Zu Berühmtheit gelangte es, als sich Künstler und Literaten in den zahlreichen Kneipen und Kabaretts einfanden und es als bevorzugte Wohngegend erwählten. Seine Glanzzeit erlebte Montmartre zwischen 1870 und 1914 mit seinen Konzertcafés, Dichterzirkeln (wie der des Hydropathes), Liedern von Aristide Bruant , Zeichnungen von Caran d'Ache , das Kabarett Moulin Rouge, in dem Yvette Guilbert, Valentin le Déssossé oder Jane Avril auftraten und von einem seltsamen kleinen Mann mit schwarzer Melone [Toulouse-Lautrec] auf seinen Gemälden festgehalten wurden, mit den Ateliers, in denen Picasso, Braque und viele andere Künstler mehr schlecht als recht lebten und arbeiteten und dem Kubismus zum Durchbruch verhalfen, Trinkgelage, mit denen Maurice Utrillo sein Unbehagen bekämpfte.
Der seit dieser Zeit sorgfältig gepflegte Ruf trifft auf die Wirklichkeit heute nicht mehr zu. Montmartre wird überschwemmt von Pseudomalern, die poulbots oder andeutungsweise postimpressionistische Pariser Straßen für eine Kundschaft am Fließband produzieren, die in Massen mit Reisebussen hergebracht wird.
Die Gassen mit den dazwischenliegenden Treppenaufgängen, die kleinen Dorfhäuser sowie die bunten Gärten haben dem „Butte" jedoch sein malerisches Aussehen bewahrt; und auch wenn die Basilika, die dieses Viertel überragt, mit ihrer milchigweißen Kuppel architektonisch gesehen unbedeutend ist, muss man doch zugeben, dass die Aussicht auf die Hauptstadt von dort oben unvergleichlich schön ist.
Pl. du Parvis-du-Sacré-Coeur
F - 75018 Paris
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