Museen in der Stadt Paris.
Archives Nationale: Musee de l'Histoire de France
Wie viele Turbulenzen haben schon mit einem unschuldig aussehenden Dokument begonnen: Der Widerruf des Edikts von Nantes durch Ludwig XVI. verhinderte die Religionsfreiheit und vertrieb Tausende von Protestanten aus Frankreich.
Sowohl Widerruf als auch Originaledikt befinden sich im Historischen Museum und bilden Teil einer Sammlung von Dokumenten, die dem Nationalarchiv gehören und in einem der größeren Häuser des Distriktes Marais untergebracht sind, dem Hotel de Soubise.
Hier befinden sich auch die Testamente von Ludwig XIV. und Napoleon, das Konkordat von 1802 zwischen Napoleon und dem Papst, die Deklaration der Menschenrechte, Briefe von Jeanne d'Arc und Voltaire - Bruchstücke der Geschichte, die geschickt ausgestellt und sorgfältig mit Hilfe von Karten, Photographien und Urkunden veranschaulicht werden, um ein interessantes Bild von der französischen Nation zu vermitteln.
Das Nationalarchiv selbst, das insgesamt 280 km lange Regale füllt, ist seit 1808 im Hotel de Soubise und im daran anschließenden Hotel de Rohan seit 1927 untergebracht.
Aber es gibt noch mehr als nur die Dokumente zu sehen. Allein schon das Hotel de Soubise selbst reit seinem hübschen Innenhof und der Kolonnade ist sehenswert.
Von 1553 - 1688 war es Wohnsitz der mächtigen Guise-Familie, dann gehörte es dem Prinzen und der Prinzessin de Soubise, die es reichhaltig von einigen der größten Künstler und Kunsthandwerker der damaligen Zeit, darunter Boucher, van Loo und Lemoyne, ausstatten ließen.
Verläßt man den Hauptsaal des Museums im ersten Stock, früher die Wachtstube, so kommt man durch einige private Appartements.
Beachten Sie allem den Salon Ovale der Prinzessin mit den acht Gemälden eines Psyche-Zyklus von Charles Natoire, ebenso ihr kleines Schlafzirnrner, in dem jetzt eine ständige Aasstellung zur Französischen Revolution zusehen ist.
In den verschiedenen Appartements gibt es ebenfalls zeitgenössische Ausstellungen.
Das Hotel de Rohan (87 Rue Vieille-du-Temple), offiziell Hotel de Strasbourg genannt und ebenfalls Teil des Nationalarchivs, wird jetzt überwiegend für zeitgenössische Ausstellungen genutzt.
Es wurde von vier aufeinander folgenden Fürstbischöfen von Straßburg bewohnt, die ihre Wohnräume üppig dekorierten. Eines der Zimmer, das Affenkabinett, besitzt noch seine Originalwände, die 1745 von Christophe Huet mit Tieren geschmückt wurden.
Was im Inneren noch zu sehen ist, ist das Ergebnis sorgfältiger Restauration. Im Innenhof gibt es ein schönes Relief, die Sonnenpferde von Robert le Lorrain.
Hôtel de Soubise
60 rue des Francs-Bourgeois
3rd arrondissement.
Tel: 40 27 60 00
Métro stop: Rambuteau, Hôtel-de-ville.
Opening Times:
14h - 17h; closed Tuesdays.
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